Nun ist die Winterpause unwiderruflich vorbei! Das erste Punktspiel steht am Wochenende 13./14. April für alle Ligen auf dem
Terminplan. Für die 1. Damenmannschaft heißt dies, sich auf den Weg nach Wittlich zu machen, wo die 1. Bundesliga ihren Spieltag auf Beton bestreitet.
Am Freitagmorgen heißt es für die „Möven“ früh das Nest zu verlassen, Abfahrt ab Cuxhaven für Andrea Reinicke und Sigrid
Michna um 5.00 Uhr! Eine Stunde später wird Birgit Stiebeling in Bremen-Nord aufgepickt und dann geht’s auf der A 1 schnurstracks Richtung Westen. Gut kommen wir voran, viele
Geschwindigkeitsbegrenzungen sind aufgehoben. So klappt es prima, Nicole Warnecke in Kamen aufzulesen und uns nun in Mannschaftsstärke dem Ziel zu nähern. Es ist fast „high noon“, als wir in
Wittlich ankommen. Natürlich ist die Anlage bereits von allen 5 Herren- und den vier Damenteams bevölkert. Die Betonbahnen bestehen wohl schon seit geraumer Zeit, sind aber vor einigen Jahren
gründlich überholt worden. Jedenfalls ist die Anlage fast allen unbekannt. Allerdings sollen schon viele Spieler/innen mit etwas weniger Anfahrtskilometern mehrmals hier gewesen sein.
Unverdrossen schleppen wir unsere Balltaschen und -koffer an die Bahnen und beginnen anhand unserer Bahnbeschreibung mit dem
Training. Es braucht nur wenige Bahnen um zu merken, wie fordernd die Anlage ist. Leider rauschen immer wieder starke Regenschauer über den Platz. Die Unterstellmöglichkeiten am Freitag sind für
Mensch und Material sicherlich nicht optimal. Auf dem Platz entwickelt sich der Untergrund zu einer braun/roten Soße, aber unbeirrt versuchen wir weiterhin die Bahnen zu verstehen. Als die
Kirchturmuhr 19.00 Uhr anzeigt, packen wir unsere Siebensachen zusammen – alle 18 Bahnen haben wir noch immer nicht geschafft.
Nun geht’s auf zu unserer Ferienwohnung, wie immer von Andrea gebucht und wie immer fühlen wir uns sehr wohl dort. Ach ja,
Abendessen waren wir auch noch. Beim Italiener haben uns Pizza und Spaghetti bestens geschmeckt. Samstag: Offizielles Training, das heißt eigentlich auch einheitliche Mannschaftkleidung – na ja –
Ausnahmen bestimmen die Regel. Wir machen uns mit Vehemenz an die letzten noch zu trainierenden Bahnen. Eine gewöhnungsbedürftige „Hühnerleiter“, eine zwar recht leicht einzuspielende Bahn 16,
die aber kaum zu assen ist. Eine Bahn 17, an der man Asse spielen kann (was sich mir leider nie erschlossen hat) und eine enge, super steile Bahn 18. Bevor wir mit dem Runden spielen beginnen,
schnell noch ein Käffchen. Obwohl uns auch heute noch vereinzelt kleine Schauer beglücken, sieht es rund um die Anlage viel bunter aus. Die Tische der Bierzeltgarnituren sind mit blauen
Tischdecken belegt. Unter einem Pavillon ist eine kleine „Freßmeile“ eingerichtet. Dort gibt es Brötchen, Kuchen und viele Kleinigkeiten mehr zu angenehm günstigen Preisen. Außerdem erhält jeder
Aktive einen 1.--€ und zwei 50 Cent Gutscheine. Eine nette und liebenswerte Geste.
Dann geht’s auf in die erste Runde, anschließend gleich Nummer zwei und nach einer kleinen Pause folgt der dritte Durchgang.
Wie immer wird doch an irgendeiner Bahn noch einmal ein Ballwechsel vorgenommen. Viele Bahnen sind nicht einfach zu putten (so z.B. Bahn 13-die Doppelavus, die mit einem Glasstein gespielt wird).
Letztlich entscheiden wir uns mit Sigrid auf Position eins zu beginnen, ihr folgt Nicole und Andrea spielt wie immer auf der drei. Ich mach den Ersatz. Wieder ist es 19.00 Uhr als wir den Platz
verlassen, doch heute geht es direkt zu unserem Lieblingsitaliener, denn am Sonntag heißt es früh aufzustehen. 7.00 Uhr Einspielzeit bis kurz vor 8.00 Uhr. Dann wird es ernst.
Leider erwischt Sigrid keinen so guten Start. Sie kommt mit 40 Schlägen aus der ersten Runde und muss darin einen „Otto“ an
der „Hühnerleiter“ verkraften. Nicole und Andrea sind mit ihrer 31 nicht unzufrieden – das müssen die anderen hier erst einmal spielen. Ich ärgere mich über meine 38 mit zu vielen Fehlern und zu
wenigen Assen. Für Siggi wird der 14.04. leider ein rabenschwarzer Tag. Nach einer 48 in der zweiten Runde lässt sie sich entnervt auswechseln. Nicole spielt eine super 28 und Andrea hat eine 34
auf dem Protokoll stehen. Ich habe mich um einen einzigen Schlag verbessert und spiele nun ab der dritten Runde in der Mannschaft. Kämpfen heißt es, Letzter wollen wir nicht werden. Das
Problematische an der Sache ist, die anderen auch nicht. Selten ist bei den Damenteams wohl so viel ausgewechselt worden, wie an diesem Spieltag.
Aus dem dritten Durchgang kommt Nicole richtig wütend, eine 38 mit einer fünf am Pudding. Da man auf dieser Anlage nur sehr
wenige Asse spielen kann, hauen diese Fehler so richtig rein. Für das Mannschaftsergebnis ist die tolle 29 von Andrea in dieser Runde sehr wertvoll, auch Olching und Bensheim kommen alle nicht
ungeschoren davon. Göttingen führt deutlich vor Mainz. Ich habe eine 35 für den dritten Durchgang auf meinem Protokoll stehen. Nun wird die vierte Runde entscheiden. Olching ist relativ sicher
auf dem dritten Platz – aber dann? Inzwischen ist von der morgendlichen Kühle nichts mehr zu spüren. Der anfangs bedeckte Himmel hat sich um die Mittagszeit binnen Minuten in ein strahlendes Blau
verwandelt und die Sonne lacht vom Himmel wie an einem Sommertag. Für viele T-shirt und kurze Hosen-Wetter. Allerdings wirft diese Temperaturänderung auch die eine oder andere Frage punkto
Ballwärme auf. Muss der Ball wirklich noch in der Hosentasche sein? Reicht die Außentasche? Oder gar nicht mehr wärmen?
Absolut spannend der letzte Durchgang. Wir „Möven“ spielen eine 98 (33-31-34), Bensheim-Auerbach wechselt nach einem „Otto“ an der „Hühnerleiter“ aus, doch die Nerven liegen blank und für die Mädels wird ein Gesamtergebnis von 108 Schlägen notiert. Letztlich haben wir „Möven“ sieben Schläge Vorsprung vor Bensheim-Auerbach und somit zwei wichtige Punkte gewonnen!
Es ist schon nach 18.00 Uhr als wir uns auf die Heimfahrt machen. Wohl auch aufgrund des herrlichen Wetters herrscht reger Autoverkehr und die Fahrt geht nicht so zügig vonstatten. Es ist bereits Montag 1.15 Uhr als die beiden letzten „Möven“ Sigrid und Andrea in Cuxhaven wieder in ihr Nest flattern.
Birgit Stiebeling