Nachdem nun die Medaillen für die Mannschaften und im Strokeplay verteilt waren, gab es am Samstag eine erneute Chance auf Edlmetall, das Matchplay stand an. Andea und Nicole hatten es beide mit einer Österreicherin zu tun. Andrea gegen Elisabeth Kammerer und Nicole gegen Maria Fuschelberger. Am Ende stand es im deutsch-österreichischen Duell mit deutlichen Ergebnissen 2:0 für die beiden Möven. Auch Alice Kobisch zog in die nächste Runde ein, lediglich Silvia Haller aus Olching konnte ihre Paarung nicht gewinnen. Andrea musste sich nun gegen die starke Schwedin Annelie Lundell behaupten, und Nicole hatte mit Johanna Knotzer wiederum eine Österreicherin. Wenn nun beide ihre Paarungen gewinnen würden, gäbe es in der nächsten Runde ein Mövenduell. Doch bis dahin waren noch 18 Bahnen zu spielen. Andrea ging relativ schnell in Führung und konnte sich mit sicherem Vorspiel gegen die Schwedin durchsetzen. Nicole tat sich in der Paarung schwerer, die Führung wechselte hin und her, bis es wiederum diese vertrakte Bahn 15 war, an der Nicole den entscheidenden Punkt verlor. Damit musste Andrea nun gegen diese schwer zu spielende Österreicherin ins nächste Duell. Also doch keine geballte Mövenpower in einer Paarung. Da auch Alice ihre Paarung gegen Dagmar Hirschmannova verlor, blieb Andrea als einzige im Wettbewerb und musste nun für die nächste deutsche Medaille sorgen. Doch zunächst ging es mal nicht weiter. Wieder mal Regen in Murnau und das Regenradar sah gar nicht gut aus. Würde es auch hier, wie schon bei der Kombi DM in Arheilgen keinen Matchplay Sieger geben?
Immer wieder wurde es kurz trocken und die Betreuer und freiwilligen Helfer taten alles, um die Bahnen trocken zu legen, so dass auch die Zentrierschläge auf Beton gespielt werden konnten. Im dritten Anlauf blieb es trocken und es ging ohne nochmalige Unterbrechung weiter. "Nicole Besiegerin" Johanna Knotzer erwies sich auch in diesem Duell als schwerer Brocken. Die vielen Asse, die Andrea auf Eternit machte, spielte sie alle hinterher und machte auch sonst keine Fehler. Nach den 18 Bahnen ging es also ins Stechen, das an den schweren Stäben begann. Doch hier hatte Andrea gestern die richtige Linie gefunden und machte bereits ihr viertes Ass dort. Der Ball von ihrer Gegnerin blieb am Stab hängen und bescherte Andrea das Finale und eine weitere Medaille. Würde es heute zu Gold reichen? Als Gegnerin hatte sie keine Geringere als die Tschechin Dagmar Hirschmannova, die in Bayern lebt und die sehr viel für diese EM gearbeitet und in Murnau trainiert hat, wie sie selbst sagte. Andrea konnte zwar an der zweiten Bahn in Führung gehen, doch nutzten ihr alle weiteren Asse zunächst nicht, um einen weiteren Punkt zu gewinnen. Die erste Chance nutzte Dagmar am Teller und glich aus. An der Röhre spielte sie wiederum das Ass hinterher und durch ein glückliches Ass an Bahn eins ging sie in Führung. Eine ganz starke Leistung auf Beton konnte Andrea leider nicht mehr kontern. Mit einem Ass an Bahn 15 holte sich Dagmar Hirschmannova die begehrte Goldmedaille. Wieder hieß es "nu " Silber für die Möve Andrea. Auch wenn der ganz große Einzeltitel ausblieb, waren drei Medaillen bei dieser EM wohl mehr, als jeder erwartet hätte.
Doch noch war nicht aller Tage Abend, was den Medaillensegen des DMV angeht, es gab ja auch noch die Senioren. Nachdem auch hier alle den cut geschafft hatten, wurde das Feld allerdings in jeder Runde dünner. Nur einer schaffte es unter die letzten vier und ließ auf eine weitere Medaille hoffen. Michael Neuland hatte sich bis ins Halbfinale gespielt und siegte hier gegen den Schweizer Roger Anderegg. Damit war mindestens nochmal Silber sicher. Doch auch der nächste Schweizer, Michel Kopf hatte im Finale keine Chance gegen Michael, so dass der EM-Neuling bei den Senioren nach Mannschaftsgold auch Einzelgeold mit nach Hause nahm.