Christian Somnitz

Damals noch mit dem Fahrrad! ;-) Doch mal Spaß beiseite. Ein alter Vereinskollege hatte damals meine Mutter angequatscht, ob ich nicht Interesse hätte, Minigolf zu spielen. Bis dahin kannte ich Minigolf nur als "sonntagliches Murmeln mit dem Stock", aber nicht als Sportart. Die Vielzahl der Bälle und die Kunst, dann und wann mal eine Bahn "mit nur einem Schuss" zu treffen, hatte mich in den Bann gezogen, auch Turnierluft zu schnuppern.

Teilnahme an Deutschen Meisterschaften (Jugend und Herren) und am Jugendländerpokal, mehrere 18er-Runden, Sportlerehrung beim Sport- und Pressefest mit der 1. Herrenmannschaft, Mannschaftsmeister der Regionalliga, Teilnahme am Aufstiegsspiel zur 2. Bundesliga, internationale Schiri-Einsätze

Es ist einfach die bequemste Art, seinen Büro-Hintern mal an die frische Luft zu schwingen und gleichzeitig noch Spaß dabei zu haben. Außerdem habe ich durch den Sport bisher jede Menge nette Menschen kennengelernt und Freunde gefunden, die ich nicht mehr missen möchte. Es macht einfach Spaß, allwöchentlich auf Plätze zu kommen und dann Leute wiederzutreffen, deren Macken man mittlerweile schon kennt, die einem aber dennoch ans Herz gewachsen sind. Außerdem kann ich mir ein Leben ohne dem Mix von sportlichem Wettkampf, Funktionärs-Dasein und dem Individium "der Minigolfer ansich" nicht mehr vorstellen.

Es sind weniger die sportlichen Erfolge, die sich bei mir im Rahmen eines Mittelklasse-Spielers halten. Dennoch gibt es Ereignisse, die einem am Herzen liegen und einen persönlich schon bewegen. Für mich war dies beispielsweise ein Mannschaftssieg bei einem Bezirksklasse-Punktspiel, bei der die komplette Mannschaft (überwiegend mit Neulingen bestückt) für sich herausragende Ergebnisse erzielte oder der Aufstieg der ersten Herrenmannschaft in die Regionalliga Nord.

Ein weiterer Höhepunkt war (wie bei sicherlich jedem Minigolfer das innere Ziel, es zu schaffen) die erste 18 - völlig unerwartet. Einfach genial ist aber auch, was man hier und da als Beiwerk zu den Turnieren mitnehmen darf, wie z. B. unvergessliche Abende in Kiel oder das positive Feedback bei unseren Elbe-Weser-Pokalturnieren und der DM in Cuxhaven.

Zu meinen schönsten Minigolf-Erlebnissen gehört auch, als wir 2012 mit der niedersächsischen Jugendauswahlmannschaft absolut unerwartet gewonnen haben. Hier war ich allerdings nicht als Spieler, sondern als Landesjugendwart dabei. Es war also meine Mannschaft und ein tolles Betreuerteam, auf die ich stolz sein kann.

Oh man, am liebsten verdränge ich solche Ereignisse, aber ich krame sie zum Wohle des engagierten Lesers mal hervor: ziemlich down war ich nach dem Doppelspieltag der Regionalliga 2000 in Schleswig-Holstein, als wir mit einer Doppel-Null-Nummer den Abstieg besiegelten - was für ein sinnloses Wochenende! Oder mir ist noch eine Jugendrangliste in Klötenhausen (Hodenhagen) in Erinnerung, bei dem ich nicht schlecht, sondern mega-schlecht war. Mega peinlich war mir auch, als ich bei einem Pokalturnier in Witten mit einem üblen 29er-Schnitt auf Eternit irgendwie Dritter wurde (ich glaube, es waren nur drei oder vier Spieler am Start) und damit mir bei der Siegerehrung einen Pokal abholen musste. Ziemlich bitter sind auch die Regionalliga-Spieltage, bei denen das komplette Team eine hervorragende Leistung abliefert und dennoch nur der vorletzte Platz herausspringt. Aber, the show must go on!

... ich es gelassen nehme, wenn mal nicht alles so läuft, wie es laufen sollte. Sei es aus sportlicher Sicht oder (vor allem) innerhalb des Funktionärlebens.

... Wir wollen alle doch "nur" Minigolf spielen. Und Leute, auch die Funktionäre sind nur Menschen!